aus der Allgemeinen Zeitung

Meike Hickmann begleitet eine junge Pflegerin – und nimmt den Leser mit. Genau das soll eine Reportage leisten. Wir begegnen nur geschlagenen Menschen in Not und erleben, wie sich die Pflegerin gegen den Zeitmangel und gegen den Verdruss stemmt, wie sehr ihr diese Menschen, die ihr so viel Arbeit machen, am Herzen liegen. Frau Hickmann beschreibt dies alles ruhig, bisweilen lakonisch, aber stets präzise und jederzeit sehr lesbar. Die Pflegerin erscheint vielleicht etwas zu belastbar, die Umstände noch etwas zu liebevoll, aber das Stück wirkt absolut glaubhaft, auch weil Frau Hickmann erkennbar genau hinhört und hinsieht. Die doppelseitige Reportage über den Alltag einer Altenpflegerin auf einer Demenzstation ist sehr gelungen und ein ausgezeichnetes Stück Lokaljournalismus.